über eine legitime Art zu lieben
Die Geißelung unseres Herrn ist unter allen Martern, die er ausgestanden hat, diejenige, welche Buße und Eifer am leichtesten nachahmen können. […]Und wenn es nicht rathsam ist, sie allen und jeden Personen anzurathen; so ist es noch weniger rathsam, sie allen zu untersagen. Man kann nicht ohne Verwegenheit eine Bußübung verdammen oder verachten, welche so viele Heilige gebraucht, so viele weise Stifter der Orden vorgeschrieben und empfohlen haben […] Sich der aus Buße gegebenen Züchtigung schämen, heißt gewissermaßen, sich der Geißelung Jesu Christi schämen. Wenn diese Uebung demüthigend ist; so war es ja die Strafe der Geisselung nicht weniger […]Sich regelmäßig und mäßig peitschen, vereinigt uns mit der Geisselung Jesu Christi, eignet uns ein Verdienst zu, prägt uns das Andenken daran ein, und reizt uns zur Dankbarkeit. Es demüthigt das Fleisch, zähmt es, macht es unterwürfig, büßt seine Ausschweifungen, und unterdrückt seine Bewegungen und Empörungen; es unterhält die Inbrunst und Fröhlichkeit des Geistes, vertreibt die bösen Gedanken, reißt ihn aus dem Schlummer, aus der Trägheit und Verdrossenheit, denen er sich von Natur so gern überläßt, und macht ihn geschickter, sich zu Gott zu erheben, und himmlische Sachen zu schmecken.[…] Denn wir dürfen unser Leben nicht ohne alle körperliche Bußübung und Aehnlichkeit mit unserem Heilande zubringen, wenn wir Erben seiner Herrlichkeit werden wollen.
Bonaventure Giraudeau, Das betrachtete Evangelium auf alle Tage im Jahre, nach der Übereinstimmung der vier Evangelisten, siebenter Theil
„Du trägst sowas doch nicht etwa, oder?“ lautete eine privat geäußerte Frage zu meinem letzten Beitrag, dem Foto eines Bußgürtels.